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Quelle: Shutterstock
GASNETZ:
DUH mahnt „klimaneutrale“ Gasanbieter ab
Die Deutsche Umwelthilfe wirft 15 teilweise namhaften Gasversorgern irreführende Werbung für „grünes“ Gas vor. Sie hat sie nach eigenen Angaben abgemahnt.
Die klagefreudige Umweltorganisation Deutsche Umwelthilfe wirft 15 Versorgern, darunter großen kommunalen Anbietern wie den
Stadtwerken München (SWM) oder den Technischen Werken Ludwigshafen (TWL), vor, ihre Kunden nicht ausreichend über die Kompensationsversprechen
aufzuklären, die den Anspruch „Ökogas“ zu verkaufen, begründen könnten: „Die Gasversorger geben vor, dass Verbraucherinnen
und Verbraucher dank der Kompensation ohne Auswirkungen auf das Klima weiter mit fossilem Gas heizen können“, behauptet die
DUH in einer Pressemitteilung.
Das betreffe vor allem „die zur vermeintlichen Kompensation genutzten Klimaschutzprojekte“. Recherchen belegten, dass durch ungeeignete Kompensationsprojekte „massenhaft Phantomgutschriften“ generiert würden.
Das „unverantwortliche Greenwashing“ sei mitverantwortlich dafür, dass jedes Jahr hunderttausende Gasthermen neu installiert würden.
Dabei seien die Werbeversprechen für die Verbraucher „nicht nachvollziehbar, da die Unternehmen kaum Transparenz zu den verwendeten Kompensationsprojekten anbieten“. Die Versorger sollten ihre Kunden stattdessen nach Meinung der DUH „ehrlich über die verheerenden Klimaauswirkungen des fossilen Erdgases informieren“. Die DUH verlangt von den 15 Versorgern, die „irreführende Werbung“ zu beenden und eine entsprechende Unterlassungserklärung zu unterzeichnen.
Diese Gasversorger wurden abgemahnt
Folgende Gasanbieter will die DUH abgemahnt haben, in alphabetischer Reihenfolge: Brillant Energie GmbH (Leipzig), Enercity (Hannover), Eprimo (Neu-Isenburg), Erlanger Stadtwerke (Erlangen), Homee (Berlin), Knauber Erdgas (Bonn), NEW Niederrhein Energie und Wasser (Mönchengladbach), Stadtwerke Geseke, Langenfeld, Lauffen am Neckar, Mühlheim am Main, München, Recklinghausen und Zeven sowie die TWL Technischen Werke Ludwigshafen am Rhein AG.
Werbung mit ESG kommt aus der Mode
Auf den Kapitalmärkten, wo in den letzten Jahren zunehmend mit der Einhaltung von Umwelt- und Sozialstandards sowie guter Unternehmensführung (Environment, Social, Governance, ESG) geworben wurde, zeichnet sich inzwischen eine Trendwende ab. Viele Fondsgesellschaften meiden Begriffe wie Nachhaltigkeit, um nicht in den Verdacht des Greenwashing zu kommen. Zur Begründung wird darauf verwiesen, dass die von den Nichtregierungsorganisationen (NGO) verlangten Nachweise zu aufwändig seien. Privatkunden, heißt es in einer Mitteilung des Vanguard-Fonds, sollten selber entscheiden, ob sie Profite höher bewerten als andere Kriterien. ESG sei nur ein Kriterium unter anderen.
Eine Auswertung des Investment Stewardship Report ergab, dass Blackrock von Juli 2023 bis Juni 2024 nur noch 4 Prozent umwelt- und sozialkritischer Eingaben auf Hauptversammlungen unterstützt habe. 2021 waren es noch fast die Hälfte. Das Vanguard-Management, das noch nie auf einer Hauptversammlung gegen das Management gestimmt habe, biete seinen Kunden inzwischen wieder rein profitorientierte Anlagen an.
Dass ESG aus der Mode komme, liegt auch am veränderten, gesamtwirtschaftlichen Umfeld. Akute Probleme - wie eine sichere Energieversorgung oder geopolitische Spannungen - haben ESG auf den Kapitalmärkten in den Hintergrund gedrängt. Die höheren Zinsen führen dazu, dass kurzfristige Gewinne attraktiver werden im Vergleich zu zukünftigen Erträgen.
Das betreffe vor allem „die zur vermeintlichen Kompensation genutzten Klimaschutzprojekte“. Recherchen belegten, dass durch ungeeignete Kompensationsprojekte „massenhaft Phantomgutschriften“ generiert würden.
Das „unverantwortliche Greenwashing“ sei mitverantwortlich dafür, dass jedes Jahr hunderttausende Gasthermen neu installiert würden.
Dabei seien die Werbeversprechen für die Verbraucher „nicht nachvollziehbar, da die Unternehmen kaum Transparenz zu den verwendeten Kompensationsprojekten anbieten“. Die Versorger sollten ihre Kunden stattdessen nach Meinung der DUH „ehrlich über die verheerenden Klimaauswirkungen des fossilen Erdgases informieren“. Die DUH verlangt von den 15 Versorgern, die „irreführende Werbung“ zu beenden und eine entsprechende Unterlassungserklärung zu unterzeichnen.
Diese Gasversorger wurden abgemahnt
Folgende Gasanbieter will die DUH abgemahnt haben, in alphabetischer Reihenfolge: Brillant Energie GmbH (Leipzig), Enercity (Hannover), Eprimo (Neu-Isenburg), Erlanger Stadtwerke (Erlangen), Homee (Berlin), Knauber Erdgas (Bonn), NEW Niederrhein Energie und Wasser (Mönchengladbach), Stadtwerke Geseke, Langenfeld, Lauffen am Neckar, Mühlheim am Main, München, Recklinghausen und Zeven sowie die TWL Technischen Werke Ludwigshafen am Rhein AG.
Werbung mit ESG kommt aus der Mode
Auf den Kapitalmärkten, wo in den letzten Jahren zunehmend mit der Einhaltung von Umwelt- und Sozialstandards sowie guter Unternehmensführung (Environment, Social, Governance, ESG) geworben wurde, zeichnet sich inzwischen eine Trendwende ab. Viele Fondsgesellschaften meiden Begriffe wie Nachhaltigkeit, um nicht in den Verdacht des Greenwashing zu kommen. Zur Begründung wird darauf verwiesen, dass die von den Nichtregierungsorganisationen (NGO) verlangten Nachweise zu aufwändig seien. Privatkunden, heißt es in einer Mitteilung des Vanguard-Fonds, sollten selber entscheiden, ob sie Profite höher bewerten als andere Kriterien. ESG sei nur ein Kriterium unter anderen.
Eine Auswertung des Investment Stewardship Report ergab, dass Blackrock von Juli 2023 bis Juni 2024 nur noch 4 Prozent umwelt- und sozialkritischer Eingaben auf Hauptversammlungen unterstützt habe. 2021 waren es noch fast die Hälfte. Das Vanguard-Management, das noch nie auf einer Hauptversammlung gegen das Management gestimmt habe, biete seinen Kunden inzwischen wieder rein profitorientierte Anlagen an.
Dass ESG aus der Mode komme, liegt auch am veränderten, gesamtwirtschaftlichen Umfeld. Akute Probleme - wie eine sichere Energieversorgung oder geopolitische Spannungen - haben ESG auf den Kapitalmärkten in den Hintergrund gedrängt. Die höheren Zinsen führen dazu, dass kurzfristige Gewinne attraktiver werden im Vergleich zu zukünftigen Erträgen.
Tom Weingärtner
© 2025 Energie & Management GmbH
Donnerstag, 28.11.2024, 12:07 Uhr
Donnerstag, 28.11.2024, 12:07 Uhr
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